SVE-Trainer Philipp Zimmermann: „Gelungener Sonntag für die Eintracht. Die 1. Hälfte war ausgeglichen, somit ging es gerecht mit 1:1 in die Pause. Nach der Pause haben wir konzentriert weitergemacht und wollten die gegnerische Viererkette noch mehr unter Druck setzen, so in den Rücken der Viererkette kommen. Das haben wir beim 2:1 sehr gut geschafft. Anschließend haben wir Rosche weiter gut unter Druck gesetzt und sind verdient zum 3. und 4. Treffer gekommen. Bei Felix Okorn lief dann alles zusammen, auch das 6:1 per Freistoß aus 30 Meter direkt in den Winkel. Jetzt genießen wir den Moment, ab Montag gilt der Fokus dann Wustrow.“
SV Eintracht : Rosche (So., 15:00) Interview mit SVE-Trainer Philipp Zimmermann
Wie ernüchternd ist die Lage nach dem Osterwochenende?
Wir hatten uns mehr erhofft…
Wie schwer wird es, die Köpfe wieder hoch zu bekommen?
Wir kennen diese Drucksituation ja nun bereits (fast) die gesamte Saison lang, daher weiß jeder, wie es um uns gestellt ist. Ich muss niemanden aufbauen oder trösten, die Jungs brennen nach wie vor.
11 Punkte auf dem Konto – was hattet ihr euch zu diesem Zeitpunkt ausgerechnet?
Es hätten schon ein paar mehr Punkte sein sollen und auch müssen!
6 Punkte Rückstand auf das rettende Ufer – wie realistisch ist der Ligaerhalt noch?
Es gibt noch 18 Punkte zu verteilen, wenn ich nicht ganz falsch liege, ist also alles noch möglich.
Unnötige Punktverluste – nur Pech oder auch fehlende Qualität im Kader?
Wir haben oftmals kein schlechtes Spiel gemacht, waren mindestens ebenbürtig und standen dennoch am Ende zumeist ohne Punkte da.
Viele junge Spieler dabei – sind diese im Abstiegskampf manchmal überfordert?
Diesen Eindruck machen sie auf mich nicht.
Was ist die größte Baustelle, die es zu schließen gilt?
Wir müssen jetzt einfach auch mal die Chancen nutzen, die wir in den letzten Spielen hatten. Wir machen zu wenig Tore.
Was würde die Kreisliga für den Klub bedeuten?
Darüber mache ich mir noch keine Gedanken.
Rosche – was für ein Gegner kommt da auf euch zu?
Ein Gegner, der uns letzte Woche sehr glücklich, mit einem Tor in der 93. Minute bezwungen hat.
Von was für eine Partie gehst du aus?
Es wird ein ausgeglichenes Spiel werden und vielleicht erzielen wir ja diesmal das goldene Tor in der Nachspielzeit.
Wie laufen die Gespräche für die kommende Serie – bleibt der Kader zusammen?
Natürlich arbeiten wir bereits hinter den Kulissen.
Wer wird auf keinen Fall auflaufen können?
Im Vergleich zur Vorwoche müssen wir leider einige wichtige Ausfälle kompensieren.
Was gibt es noch zu sagen?
Wir freuen uns über zahlreiche Unterstützung auf der Hasenburg!
Ganz, ganz bittere Niederlage für die SV Eintracht! Alles sah nach einem Auswärtspunkt für die Hasenburger aus, doch praktisch mit der letzten Aktion traf Schäfer in der 92. Minute zum 1:0… Mit 11 Punkten steht die Mannschaft von Trainer Philipp Zimmermann auf dem vorletzten Platz, der Abstand zum rettenden Ufer beträgt 6 Punkte – das wird verdammt eng.
SVE-Cotrainer Gerrit Rodatz: „Das Ergebnis ist aufgrund des Spielverlaufs ganz bitter für uns! Wir haben die Vorgaben ideal umgesetzt, ließen Rosche kommen, standen kompakt und sicher. Über unsere schnellen Außenspieler sind wir immer wieder gefährlich vor das Tor gekommen, allerdings fehlte mal wieder die Kaltschnäuzigkeit im Abschluss. Mit etwas Glück geht das Spiel 3:0 für uns aus. So kassierten wir in der Nachspielzeit den Gegentreffer, weil wir bei einem Freistoß einen Moment nicht aufmerksam genug waren. Trotz allem war das eine richtig gute Leistung der gesamten Mannschaft!“
SVE-Cotrainer Gerrit Rodatz: „Es ist wie verhext! Auch heute teilen wir uns leider die Punkte. Insgesamt hatten wir mehr vom Spiel und haben uns 3-4 gute Chancen herausgespielt. Heute war das Kurzpassspiel weitaus besser. Aber wie das denn so ist, bekommen wir einen Konter und liegen 0:1 hinten. Hut ab vor der Moral der Mannschaft, die immer an sich geglaubt hat und dann kurz vor Schluss sich mit einem schönen 20-Meterschuss von Mats Beckmann belohnt hat! Also: Weiter geht es!“
SVE-Cotrainer Gerrit Rodatz: „Das ist natürlich ein enttäuschendes Ergebnis. Wir haben uns viel vorgenommen und konnten die Vorgaben leider nicht umsetzen. Eddelstorf hat gekämpft und mit vielen langen Bällen agiert. Wir haben uns angepasst und kein Kurzpassspiel aufgezogen. Das war heute „Kann nicht gegen will nicht“. Zwei, drei Chancen haben wir schön rausspielen können, allerdings fehlte die letzte Konsequenz im Abschluss. Es hilft nichts, Mund abwischen und weiter machen!“
Eintrachts Thorsten Hanstedt: „In der 1. Halbzeit müssen wir hier den Sack zu machen! Unglaublich, wie viele 100-prozentige Chancen wir da vergeben haben, ein 3:0 für uns wäre völlig okay gewesen. Spielerisch sah das gut, wir sind in die Zweikämpfe gegangen – alles super. Und in der 2. Halbzeit genau das andere Bild, da war Emmendorf stärker, trotzdem hätten wir das 1:0 über die Bühne schaukeln können. Der Treffer zum 1:1 war echt bitter: Einwurf für uns, der Ball kommt zu Gegner, der schießt aus 25 Metern volley und trifft… Danach hat Emmendorf gedrückt, sie waren bei Standards enorm gefährlich, aber wir haben auch gut verteidigt. Unterm Strich ist das Ergebnis aufgrund der 1. Halbzeit ärgerlich, aber wir nehmen den Punkt beim Spitzenreiter gerne mit!“
Großartig! LSK und Eintracht spielen 4700 Euro für Ukraine-Hilfe ein
Spieler und Einlaufkinder winken den Zuschauern vor dem Spiel zu. Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann
Regionalligist Lüneburger SK hat den Derby-Klassiker beim Bezirksligisten Eintracht Lüneburg 4:0 (1:0) gewonnen. Viel wichtiger war aber ein anderes Ergebnis: Das Benefizspiel brachte 4700 Euro für die Ukraine-Hilfe der Lüneburger Stiftung Hof Schlüter ein!
Weit über 300 Zuschauer kamen an diesem kalten Abend auf die Hasenburg – und zahlten freiwillig gern mehr als die 5 Euro Eintritt. „Viele haben einen Zehner oder Zwanziger hingelegt und gesagt: Stimmt so“, freut sich Eintracht-Geschäftsführerin und Stadionkassiererin Linda Kunzelmann.
Großspenden stocken die Summe auf
So kam die stolze Summe von 4700 Euro zusammen, zumal die Lüneburger Sicherheitsunternehmen K+L Dienstleistungen und Secu Nord noch je 500 Euro draufgelegt haben.
Da das Geld an die Stiftung Hof Schlüter geht, können alle Spenderinnen und Spender sicher sein, dass die Hilfe direkt ankommt. Die Stiftung unterstützt seit über zwei Jahrzehnten Krankenhäuser, Schulen und Kinderheime in der Ukraine, bringt auch jetzt noch Sattelschlepper mit Hilfsgütern ins Kriegsgebiet. Die Mitarbeiter wissen genau, wo Hilfe am dringendsten gebraucht wird. Der nächste Laster startet am kommenden Freitag in die Ukraine.
Bei der Spendenübergabe (v. l.): LSK-Teammanager Thorsten Jaskolla. Eintracht-Spieler Ricardo Rybakowski, LSK-Spieler Daniel Hefele, Geschäftsführer André Novotny von der Stiftung Hof Schlüter mit Lebenspartnerin Susanne Wermuth, Eintracht-Teammanager und Marketingleiter Thorsten Hanstedt, Eintracht-Geschäftsführerin Linda Kunzelmann, LSK-Torwart Maximilian Hüster und Eintracht-Abwehrchef Pascal Kölpien. Foto: Jürgen Poersch
Novotny hellauf begeistert
André Novotny, Geschäftsführer der Stiftung, war gestern Abend auf der Hasenburg. Er war hellauf begeistert: „Unglaublich, wie die beiden Vereine so schnell ein solches Event auf die Beine gestellt haben. Die Hilfsbereitschaft der Zuschauer hat mich tief beeindruckt. Die Atmosphäre war dem Anlass angemessen, das war bewegend.“
Natürlich freute sich Novotny auch riesig über die Höhe der Spendensumme: „Die 4700 Euro gehen direkt in die Ukraine-Hilfe, bei uns fällt kein einziger Euro an Verwaltungskosten an.“
Geld für Lebensmittel und Waisenkinder
Wofür wird das Geld konkret verwendet? „Wir finanzieren davon die Sattelzüge, die mit Hilfsgütern in die Ukraine starten. Wir bringen medizinische Geräte und Lebensmittel nach Bila Zirkwa bei Kiew. Außerdem setzen wir das Geld für die 31 Straßen- und Waisenkinder ein, die wir gerade aus dem Kriegsgebiet rausgeholt und in der Lüneburger Jugendherberge sowie bei einer befreundeten Stiftung in Soltau untergebracht haben.“
Das Spendengeld ist also in besten Händen. Vielen Dank an alle, die zu diesem tollen Ergebnis beigetragen haben!
Da haben die Fußball-Traditionsvereine Eintracht und LSK gemeinsam eine großartige Aktion auf die Beine gestellt. Alles klappte perfekt, weil in beiden Klubs richtig gute, engagierte Menschen am Werk sind. Wer weiß, was diese beiden Vereine zusammen erreichen könnten …
Vogt: „Das sollten wir öfter machen“
Auch Schiedsrichter-Obmann Oliver Vogt vom Gastgeber Eintracht war begeistert: „Das war ein sehr schöner Abend. Eintracht und LSK sollten so etwas öfter zusammen machen. Vielleicht können wir dieses Benefizspiel ja zur ständigen Einrichtung machen und jedes Jahr einmal für einen guten Zweck spielen.“ Gute Idee!
Kommen wir zum Spiel. LSK-Cheftrainer Qendrim Xhafolli saß wie schon beim Regionalliga-Spiel gegen den Heider SV allein auf der Bank, weil Teamchef Rainer Zobel immer noch unter einer Erkältung leidet. Ob Zobel beim Auswärtsspiel am kommenden Sonntag (14 Uhr) bei Altona 93 wieder auf der Höhe ist, bleibt offen.
Eintracht wehrt sich hervorragend
Auf dem ausgezeichnet bespielbaren Rasenplatz in der Hasenburg legte der LSK engagiert los. Kein Wunder, im 24er-Kader ist der Konkurrenzkampf groß. Da will sich jeder empfehlen, auch in einem Benefizspiel.
Das war das 1:0 von Malte Meyer (Mitte). Mitspieler Bibie Njie reißt schon die Arme hoch. Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann
Doch die stark verjüngte Eintracht mit vielen Talenten aus den eigenen Reihen hielt sehr gut dagegen. Routinier Pascal Kölpien dirigierte die Abwehr der Blauen hervorragend, im Tor stand mit Joshua Stewart ein Klassemann, vorne sorgte Sammy Maatouk mit einigen technischen Finessen für Begeisterung im Eintracht-Fanblock. So reichte es für den LSK nur zur 1:0-Pausenführung, die Malte Meyer in der 20. Minute erzielte.
Eintracht-Trainer Philipp Zimmermann hatte seine Jungs gut eingestellt. Die starke Defensivleistung kann den Blau-Weißen Hoffnung für die Abstiegsrunde machen.
Stark auch die Schiedsrichter-Leistung: Jan-Erik Ramm von Eintracht Lüneburg leitete die Partie souverän, hatte auch keine große Mühe, weil beide Mannschaften zwar hochmotiviert, aber immer fair zur Sache gingen.
Nach etlichen Wechseln auf beiden Seiten wurde der LSK-Druck in der zweiten Halbzeit immer stärker. Malte Meyer erhöhte in der 67. Minute per Foulelfmeter auf 2:0 und in der 72. Minute nach schönem Rückpass von Zoch auf 3:0. Den 4:0-Endstand markierte der starke Rechtsaußen Maximilian Zoch in der 89. Minute.
Aber, wie gesagt, das sportliche Ergebnis zählte an diesem denkwürdigen Abend weniger als die beeindruckende Aktion gegen Putins Angriff auf die Ukraine. Die große Fußball-Familie hat ein klares Zeichen gesetzt: NO WAR! KEIN KRIEG!
So spielte der LSK: Zlomusica (46. Hüster) – Litvinov (46. Hefele), Pägelow (46. Ghubasaryan), Correia Cà, Filimonov (46. Hübner)– Wolk, Hildebrand (46. Barajas), Yagmur – Zoch, Meyer (75. Birjukov), Njie Eintracht spielte mit: Stewart – Pritschau, Kölpien, Wollitz, Schulz, Bengel, Wöbcke, Köpke, Edler, Franke, Maatouk.
Eingewechselt wurden: Beckmann, Gutmann, Mann, Lorenz, Rybakowski und Najjar
Hier kommen weitere Fotos:
Der Bericht wurde von Juergen Poersch (LSK) fast 1:1 übernommen und erschien zuerst auf der Homepage des Lüneburger SK – vielen Dank für die Erlaubnis zur Übernahme!
Der Vorbericht vom Lüneburger SK (Dank an Jürgen Poersch) und der SV Eintracht findet sich HIER.
SV Eintracht und der LSK:
Benefizderby für die Ukraine
Lüneburg. Was eine Rivalität aus früheren Zeiten lange verhinderte, schafft jetzt Putins Krieg in der Ukraine: Am heutigen Mittwoch (19 Uhr, Hasenburg) treffen Bezirksligist SV Eintracht Lüneburg und Regionalligist Lüneburger SK im Derby-Knaller aufeinander. Der Eintritt kostet 5 Euro, es gilt 3G.
Mit dem Spiel wollen beide Klubs die humanitäre Arbeit unterstützen: Der Erlös fließt an die Lüneburger
Stiftung Hof Schlüter, die bereits seit vielen Jahren in der Ukraine engagiert ist und zuletzt schon einen großen Hilfskonvoi auf den Weg brachte.
Die Idee zum Spiel hatte Eintrachts Schiri-Obmann Oliver Vogt, fand sofort Zustimmung auch im LSK-Team.
Vogt ist persönlich vom Krieg in der Ukraine berührt. Sein Schiedsrichterfreund Anton Borsuk lebt mit seiner Familie in Kiew: „Wir kennen uns seit vielen Jahren, ich habe ihn schon mehrere Male in Kiew besucht“, erzählt Vogt. Jetzt will die Familie sich in Sicherheit bringen. „Anton hat mir Bilder geschickt, wie er mit seiner schwangeren Frau und dem anderthalbjährigen Kind im Keller sitzt und
ums Überleben bangt“, sorgt sich Vogt um den Freund.
Jetzt hoffen er und beide Teams auf die Unterstützung vieler Fußballfreunde. Auch das Schiri-Trio unterstützt den guten Zweck: Jan-Erik Ramm, Hanna Hofmann und Kilian Sieper verzichten auf ihre Gage.
Die an Geschichte und Geschichten reiche Rivalität beider Klubs kühlte in den letzten Jahrzehnten zunehmend ab. Das letzte Pflichtspiel gegeneinander gab es 2004, als der Bezirksligist Eintracht im NFV-Bezirkspokal einen spektakulären 10:9-Sieg gegen den Niedersachsenligisten LSK holte. 2000 Zuschauer waren damals dabei.
Mehr als 17 Jahre später gibt‘s jetzt also eine Neuauflage eines Derbys mit Seltenheitswert. Beide Klubs setzen damit trotz aktueller Abstiegssorgen ein starkes Zeichen der Solidarität, kicken gemeinsam gegen den Krieg. grm