Auf eine Cola mit … Bobby Gavrilovic (Teil 1)
Eintracht ohne Bobby? Undenkbar. Bobby ist eine markante Person – optisch und mit seiner offenen Art. Mit seiner Fair Play-Gaststätte lockt er viele auswärtige Gäste auf die Hasenburg.
Grund genug, mit Bobby das erste Gespräch in der neuen Reihe „Auf eine … mit“ zu führen. Diese Reihe soll euch Persönlichkeiten vorstellen, die mit ihrem Engagement die Eintracht prägen. Wie jeder Verein lebt die Eintracht vom Mitmachen vieler und vom besonderen Engagement einzelner.
Bobby hat eine typische Vereinskarriere durchlebt. Sein Sohn wechselt 2013 vom MTV zur Eintracht, fortan ist Bobby bei den Spielen als Zuschauer mit dabei. Da Bobby nie halbe Sachen macht, übernimmt er 2015 sein erstes Traineramt und ab 2016 parallel dazu die Fair Play Gaststätte. Heute ist Bobby eins der Markenzeichen der Eintracht. Aber alles der Reihe nach …
Bobby wird 1975 in Lüneburg geboren, die Eltern sind Jahre zuvor aus dem ehemaligen Jugoslawien nach Lüneburg gekommen. Den Spitznamen Bobby verdankt er seiner größeren Schwester:
„Die war ein großer Fan der Serien Dallas und Denver Clan und war als kleines Kind in Bobby Ewing verknallt – den Spitznamen habe ich seit meiner Geburt“.
Mit zehn Jahren startet Bobby mit dem Fußball beim VfL. Über die einzelnen Jugendmannschaften beim VfL schafft er es bis in die Niedersachenauswahl – ein Engagement beim LSK zerschlägt sich. Zusätzlich wird er Jugendtrainer.
Bobby ist als Spieler gefürchtet: Als beidfüßiger Vorstopper räumt er alles in der Abwehr ab. Zwei Gegenspieler landen durch Pressschläge mit gebrochenen Schienenbeinen im Krankenhaus. Aufgrund seiner enormen Schusskraft ist er zudem ein erfolgreicher Freistoßschütze, der in der B-Jugend beim VfL als Abwehrspieler 32 Tore in einer Saison schießt. Doch ein komplizierter Bruch im Fußgelenk beendet mit 17 Jahren alle Träume. Bei einem Hallenturnier im damaligen Ost-Berlin bleibt Bobby mit dem linken Fuß in einem Loch für Volleyballstangen hängen: die Folge ist ein sechzehnfacher Bruch des Sprunggelenkes. Auch wenn die Verletzung verheilt, ist an Spielen auf dem Feld nicht mehr zu denken.
Doch Bobby gibt nicht auf. Mit 19 Jahren startet er wieder mit Fußball. Er wird in den Folgejahren in vielen Vereinen bis zur Bezirksliga hoch das Tor hüten: VfL, Türkspor, Brietlingen, Ilmenau. Für die Eintracht spielt Bobby aber nie.
Was ist sein größtes Highlight im Sport?
„Im Jugendbereich sind es der Zusammenhalt in der Mannschaft, die Pfingstturniere vom VfL und die Reisen zum Dana Cup. Im Herrenbereich ist es sicher das Spiel im Jahr 2000 mit dem VfL gegen die Eintracht. Es war ein enges Spiel. Wir führen 1:0 als in der 88. Minute ein Strafstoß gegen uns gepfiffen wird. Den halte ich und wir bringen das 1:0 über die Zeit. In der Kabine bekomme ich die Nachricht von meiner Frau: „Komm sofort ins Krankenhaus“. Während meine Mitspieler feiern werde ich zum zweiten Mal Vater. Das war cool!“.
Sein erster Sohn ist vier Jahre vorher geboren.
Neben dem Fußball macht Bobby eine Lehre zum Koch. Doch der Beruf Koch ist nichts für Bobby. Zwar kocht er noch häufig an den Wochenenden, aber seine Brötchen verdient er als Trockenbauer, in der Autozulieferindustrie und als Fernfahrer.
Das war Teil 1 … wenn ihr mehr über Bobby und seinen Einstieg bei der Eintracht wissen wollt: Teil 2 folgt in Kürze!