10.11.2024: SV Ilmenau – 1. Herren

Ilmenau : SV Eintracht 2:3 (1:0)

SVI-Trainer Sascha Hartig: „Ich bin jetzt seit 20 Jahren Trainer, aber so ein Spiel habe ich noch nie erlebt! Die ersten 10 Minuten gehörten der Eintracht, da waren wir von ihrer positiven Stimmung schon überrascht, dazu machten sie eine Menge Druck. Aber dann haben wir uns gefangen, um jeden Ball gekämpft, uns angefeuert und für jeden Ballgewinn gefeiert – das war seit Wochen der beste Auftritt meines Teams. Wir führen bis zur 81. Minute mit 2:0, alles läuft super – und dann bekommen wir so einen blöden und völlig unnötigen Platzverweis! Danach hatten wir ein Bruch in unserem Spiel, die Eintracht warf alles nach vorne, hat eine ganz starke Offensive – und wir verlieren das Ding noch. Ich kann niemanden, der bis zum Ende auf dem Platz stand, einen Vorwurf machen – mit 11 Mann hätten wir dieses Spiel niemals verloren!“

Tore

1:0 Alak (44.)
2:0 Okon (70.)
2:1 Edler (88.)
2:2 Riebesell (90.)
2:3 Kraft (97.)

Luenesport.de v. 10.11.2024

Interview mit SVI-Trainer Sascha Hartig

Pokal raus, Punktspiel verloren – wie tief sitzt der Stachel?
Die Stimmung könnte natürlich besser sein. Wäre schlimm, wenn es anders wäre. Wir hatten uns in beiden Spielen viel vorgenommen. Das Pokalaus war bitter, einen großen Vorwurf kann ich unseren Jungs nicht machen, bis auf das wir mit dem Ball zu ängstlich waren. Der Einsatz war mehr als Ok. Auch dort hatten wir schon große Personelle sorgen und der LSK II hat da ganz andere Mittel die sie natürlich auch genutzt hatten. Über unser letztes Punktspiel gegen Barskamp möchte ich nicht viel sagen, darüber wurde mehr als genug geredet. Viele solcher Spiele können wir uns nicht mehr erlauben.

Fehlt so ein wenig der letzte Willen, um eine bessere Rolle in der Liga zu spielen?
Für den Willen und die Einstellung der Jungs bin am Ende des Tages ich als Trainer mit verantwortlich. Da nehme ich mich nicht aus der Verantwortung, aber natürlich muss auch jeder einzelne Spieler bereit sein 90 Minuten lang sein letztes Hemd auf dem Platz zu lassen. Am Ende des Tages muss jeder vor dem Spiegel stehen können, um behaupten zu können er habe alles für meine Mannschaft investiert. Ob dies immer der Fall war, ist eine gute Frage.

Verlässt sich das Team zu sehr auf die spielerische Komponente?
Sicherlich ist unser Anspruch ansehnlichen Fußball zu spielen, dies gelingt uns aber leider nur Phasenweise. Für die Möglichkeiten, die wir im Kader haben, ist es oft zu wenig, was wir daraus machen. Dieses spiegelt sich in den Ergebnissen wider. Pauschal zu sagen, wir versuchen alles spielerisch zu lösen, wäre zu einfach und dem würde ich widersprechen.

Wollen wirklich alle Spieler am Ende der Serie aufsteigen, gerade nach den harten Jahren in der Bezirksliga?
Es wollen alle Erfolg und Siege feiern. Dass der Verein und wir als Team Ziele haben, ist kein Geheimnis, nur erzwingen kann man diese nicht. Wir können nur von Woche zu Woche arbeiten und dürfen das gemeinsame Ziel nicht aus den Augen verlieren. Wer dafür nicht bereit ist, ist bei uns fehl am Platz.

Drei Punkte Rückstand auf den ersten Aufstiegsplatz – okay oder hattet ihr euch ganz woanders in der Tabelle gesehen?
Natürlich ist es nicht okay und es wäre schlimm, wenn wir mit der Hinrunde bislang zufrieden wären. Dabei spielt der Blick auf die Tabelle eine untergeordnete Rolle. Die Art und Weise wie wir die Punkte haben liegen lassen, ist das was uns ärgern muss. Im fußballerischen Bereich ist auch noch viel Luft nach oben.

Nun die SV Eintracht – was für ein Gegner kommt da auf euch zu?
Für mich ist die Eintracht die Mannschaft der Stunde. Extreme Offensive, beste Abwehr und sehr konstant. Gerade wenn man sich die letzten Ergebnisse anschaut, muss man anerkennen, dass sie einen extremen Lauf haben.

Von was für eine Partie gehst du aus?
Auch wenn es auf dem Papier vielleicht klar nach 3 Punkten für die Eintracht ausschaut, wollen wir ein sehr unangenehmer Gastgeber sein. Bei allen Problemen die wir haben, werden wir uns nicht verstecken und immer wieder versuchen ins letzte Drittel zu kommen.

Was überzeugt dich, dass ihr am Ende nicht als Verlierer den Platz verlassen werdet?
Es ist völlig egal was ich jetzt sage, die Antwort liegt auf dem Platz und wir haben eine Bringschuld, wenn ich als Trainer nicht an meine Mannschaft glauben würde, dann könnte ich mein Amt niederlegen.

Wer wird auf keinen Fall auflaufen können?
Wo soll ich anfangen? Fehlen werden weiterhin Piet Schacht, Felix Meyer, Robin Drewes, Kushim Berisha, Kai Spurling, Noah Siergiej, Hannes Kasten. Dies ist schon eine sehr bedauerliche Liste.

Wird oder muss sich im Kader in der Pause etwas tun?
Wir haben sicherlich Baustellen und müssen mal schauen, ob man die eine oder andere beheben kann. Im Winter sicherlich nicht ganz einfach. Es würde uns aber auch schon sehr helfen, wenn unsere Jungs aus ihren Verletzungen zurückkommen würden.

Luenesport.de v. 08.11.2024